Warum eine neue Orgel?
Die jetzige Orgel der Firma Förster & Nicolaus stammt aus dem Jahr 1967. Wegen der zeittypisch verwendeten Materialien und der intensiven Nutzung befindet sie sich heute in einem technisch schlechten Zustand: Ausfälle bei den Motoren zur Schaltung der Register, spröde gewordene Kunststoffteile, schadhafte Elektrik – die Anlage entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsbestimmungen. Die verbrauchte Spielmechanik führt zu einer unpräzisen, schwammigen Spielweise.
Es gibt aber auch generelle Schwächen: Zu kleine Gehäuse behindern die klangliche Entfaltung der Pfeifen, die stilistische Orientierung am Neobarock erlaubt keine stimmige Wiedergabe der großen Orgelwerke der Romantik, und wichtige Register zur Begleitung von Chor und Solisten fehlen.
2.000 Pfeifen für ein Halleluja
Theoretisch wäre eine technische Instandsetzung mit kleineren klanglichen Verbesserungen möglich. Doch selbst Ausgaben im hohen sechsstelligen Bereich würden nicht zu einem technisch stimmigen und künstlerisch überzeugenden Ergebnis führen, das der Bedeutung der Johanneskirche als Stadtkirche der Universitätsstadt Gießen entspricht.
Gutachter empfehlen daher als nachhaltigste Lösung einen Orgelneubau. Die Kirchenvorstände der beiden Gemeinden haben sich diesem Votum angeschlossen.
»EIN GROSSES PROJEKT wie eine neue Orgel wird von vielen Schultern getragen. Am Ende steht hoffentlich nicht nur ein neues Instrument, sondern eine Gemeinschaftsleistung, die sich hören lassen kann! Deshalb 2.000 Pfeifen für ein Halleluja!« Anke Spory, Pröpstin für Oberhessen
Neuer Glanz fürs Gloria 2.0
Als klingendes Glaubenszeugnis und Investition in die Kulturlandschaft Gießens soll in der Johanneskirche eine neue Orgel mit mindestens 35 Registern entstehen.
Ein hochwertiges Instrument, das den Kirchenraum mit unendlichem Farbenreichtum, mit zarten, gewaltigen, intimen, warmen, brausenden und berührenden Klängen füllt. Das den Bürgern der Stadt für die nächsten Jahrzehnte in Gottesdiensten und Konzerten vielfältige musikalische Erlebnisse mit der großen Tradition der Orgelmusik von der Renaissance bis zur Gegenwart beschert.
Besonders wichtig ist uns, die Musik J.S. Bachs und der deutschen Romantik stilistisch angemessen darstellen zu können.